Chronik
Seiboldsried vorm Wald
Daten aus einer langen Geschichte
Seiboldsried vorm Wald wurde vermutlich von den Grafen von Bogen in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts gegründet. Ein Sifridus de March (1232) genannt und als Ministerialer in den Diensten der Bogener stehend, könnte den Ort angelegt haben. Das Bestimmungswort "-ried" deutet auf eine Rodung hin.
Der Ortsname veränderte sich in all den Jahrhunderten mehrmals. Er lautete im Jahr 1262 "Zeibatsrid" (in der Mundart klingt diese Schreibform noch deutlich nach!), 1267 "Seifridsride", 1301/07 "Seifritz Ried", 1312 "Seifridsried", 1597 schon "Seiboltzridt", und gegen Ende des 18. Jahrhunderts schließlich "Seiboldsried vorm Wald". Man hatte der Ortschaft diesen Zusatz wohl zur besseren Unterscheidung von Klein- bzw. Großseiboldsried gegeben.
Die frühe Siedlung lag im Herrschaftsbereich des Klosters Niederalteich, in einem Gebiet, das im Jahre 1029 von Kaiser Konrad II. dem Sel. Gunther von Rinchnach geschenkt worden war. Jahrhundertelang bestimmte das Kloster an der Donau die Geschicke der Seiboldsrieder. Spektakuläre Höhepunkte aber blieben aus. Nur wenige Ereignisse berichten vom siebenhundertjährigen Weg des beschaulichen Dorfes in unsere Gegenwart herein:
1262 | bekennt ein Chunradus de March, er habe vom Kloster Niederalteich mehrere Lehensstücke, z.B. in "Zeibatsrid", von denen er seinen wirtschatlichen Nutzen hat. |
1267 | gehört "Seifridsride" zu Kirchberg, ist aber weiterhin dem Kloster untertänig. |
1301 | "Seifritz Ried" wird als ein Dienstmannensitz bezeichnet . |
1312 | werden die dortigen Anwesen an Sweikker Neltz verpfändet. Niederalteich zahlt ihm damit eine Schuld. |
1597 | gehört zu "Seiboltzridt" ein Gut dem auf Schloß Au residierenden Hanns Christoph Pfaller. Pfaller ist für diesen Bauern Gerichtsherr und erheben Steuern, Abgaben und Scharwerksdienste. |
1752 | ist Seiboldsried Teil der Hofmark Zell. Es zählt 10 Anwesen. Ihre Besitzer müssen in Steuer- und Strafsachen zu verschiedenen Gerichten: nach Zell, Weißenstein, Regen und Viechtach. Diese Zugehörigkeit hängt mit der ältesten Besiedlungsgeschichte zusammen. Die Grafen von Bogen und das Kloster Niederalteich hatten beide ihren Anteil an der Gründung und behaupteten ihre Rechte bis in das 19. Jahrhundert hinein. Zwei Anwesen (Lippelgörgl und Kraus) gehörten 1752 zur Hauptmannschaft Hochdorf, fünf Höfe und das Hüthaus zum Landgericht Regen, zwei zur Hofmark Au und einer zum Pfleggericht Viechtach. |
1813 | Nach dem Gemeindeedikt 1808 wird Seiboldsried in die Ruralgemeinde Bischofsmais eingegliedert. Nicht alle Anwesen aber werden nach Bischofsmais vergeben, einige kommen zu verschiedenen umliegenden Gemeinden. Mit der neuen Gemeindeeinteilung aber verliert Seiboldsried seine alte Selbständigkeit als "Obmannschaft", wenngleich die Bezeichnung weiterhin bestehen bleibt. |
1828 | Seiboldsried ist mittlerweile der Gemeinde Hochdorf einverleibt worden. Neben einem Hüthaus und einem Flachsbrechhaus stehen im Ort fünf Anwesen: die "Ganzen Höfe" der Familien Peter und Eggenrieder, sowie die uneingehöften Wohnhäuser der Familien Pledl und Marchl. |
1978 | kam Seiboldsried zur Gemeinde Bischofsmais. Damit war der historische Zustand von 1813 wieder hergestellt. |
Zusammengestellt von Bernd Schulz, |
Der Schützenverein Seiboldsried
Die Initiatoren Max König und Josef Seidl legten im Jahre 1975 den Grundstein für den Schützenverein.
Der erste Schützenverein in Seiboldsried entstand bereits im Jahre 1926, löste sich jedoch 1928 wieder auf. Auch der zweite Versuch, 1949 einen Schützenverein in Seiboldsried aufzubauen, hielt nur bis 1953 an. Die Anregung zur neuerlichen Gründung eines Schützenvereins wurde in den folgenden Jahren wiederholt erwogen, bis es dann am 20. September 1975 endlich so weit war und 19 Schießbegeisterte die "Seiboldsrieder Schützen vorm Wald e.V." entstehen ließen. Das Vereinsleben von Seiboldsried erfuhr durch die Gründung dieses Vereins neuen Auftrieb.
Bereits im Frühjahr 1976 konnte zu den Gaurundenwettkämpfen im Schützengau Zwiesel eine Mannschaft gemeldet werden.
Als weitere Meilensteine in der Vereinsgeschichte der Seiboldsrieder Schützen gelten das große Preisschießen zu 20 jährigen Jubiläum in einem Festzelt in Seiboldsried, das, nach vielen Jahren im Schützengau Zwiesel wieder von den Seiboldsrieder Schützen ausgerichtete, Niederbayerische Bundesschiessen in der Tierzuchthalle in Regen und natürlich der Bau des Schützenheims der Seiboldsrieder Schützen, das im September 2004 eingeweiht wurde.
Die Gründer
1. | König Max sen. | 11. | König Max jun. |
2. | Sedlmeier Josef sen. | 12. | König Therese |
3. | Wagner Walter | 13. | Rahm Max |
4. | Wagner Anna | 14. | Ebner Erwin |
5. | Kuchler Josef | 15. | Besold Gerhard |
6. | Maren Josef | 16. | Seidl Josef |
7. | Kronschnabl Johann | 17. | Seidl Katharina |
8. | Nirschl Walter | 18. | Wurm Josef |
9. | Neumeier Alfons | 19. | Zaglauer Ingrid |
10. | Wurm Alois |
Vorstände ( 1. Schützenmeister ) seit der Gründung
König Max sen. | 1975-1976 | Stangl Konrad | 1983-1991 |
Sedlmeier Josef jun. | 1976-1978 | Brendel Heinz | 1991-1993 |
Stangl Konrad | 1978-1979 | Wagner Walter | 1993-2012 |
Sedlmeier Josef jun. | 1979-1983 | Kronschnabl Josef | 2012- |
Gründungsort
Gasthaus Josef Seidl, Seiboldsried vorm Wald
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Gründungstag
20. September 1975
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Gründungsversammlungsleiter
Ebner Erwin sen.
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Unsere verstorbenen Mitglieder
† |
22.12.2024
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Dennis Karl | |
† |
01.06.2023
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Elisabeth Stangl | |
† |
10.11.2021
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Hermann Seidl | |
† |
16.02.2019
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Achatz Horst | |
† |
02.05.2018
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Besold Gerhard | |
† |
24.11.2017
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Stangl Konrad, Ehrenschützenmeister | |
† |
09.11.2013
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Rankl Franz sen. | |
† |
25.11.2012
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Seidl Josef sen. | |
† |
14.01.2009
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Six Franz | |
† |
02.05.2006
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Seidl Katharina, Fahnenmutter | |
† |
01.08.2004
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Popp Camillo | |
† |
02.05.2004
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Strohmeier Otto | |
† |
04.07.2000
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Hupf Hermann sen. | |
† |
26.10.1993
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Pfeffer Paul | |
† |
31.07.1990
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Rankl Franz jun. | |
† |
25.02.1989
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König Max | |
† |
14.11.1988
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Seidl Jürgen | |
† |
01.11.1981
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Kronschnabl Johann | |
† |
27.04.1978
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Kollmer Xaver | |
† |
19.08.1977
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Loibl Michael |