Seiboldsrieder Schützen

vorm Wald e.V. gegründet 1975

50. jähriges Vereinsjubiläum 11. bis 13.07.2025

50. jähriges Vereinsjubiläum 11. bis 13.07.2025

Mit kräftigem Donnerhall und ordentlich Pulverdampf ihre Böller krachen ließen die Seiboldsrieder Schützen bei ihrem dreitägigen Jubiläums-Schützenfest. Mit dem Sound der Tradition zelebrierten sie gemeinsam mit Alt und Jung ihre 50 Jahre währende Vereinsgeschichte mit Brauchtumscharakter. Exzellente Unterhaltungsmusik für diese mehrtägige Feierlichkeit lieferten die Bands „Ausgfuxxt“, die „Schmalzler“ und der heimische Musikverein Bischofsmais e.V. bei deftiger Kulinarik mit Backhendl, Brezn und süffigem Falter-Bier im aufgestellten Festzelt.

Den bis heute währenden Grundstein für den Schützenverein des vermutlich im 13. Jahrhunderts gegründeten Dorfes legten 1975 die Initiatoren Max König und Josef Seidl am Gründungstag, dem 20. September 1975 im Gasthaus Josef Seidl in Seiboldsried vorm Wald. 19 Schießbegeisterte gründeten die „Seiboldsrieder Schützen vorm Wald e.V.“ und gaben den Startschuss für das aktive Vereinsleben. Als Meilensteine auf dem Weg gelten u.a. das große Preisschießen zum 20-jährigen Jubiläum, das ausgerichtete Niederbayerische Bundesschiessen in der Tierzuchthalle in Regen und besonders der erfolgreiche Aufbau des Schützenheims, welches im September 2004 eingeweiht werden konnte.

Dieses einmalige Spektakel ließen sich viele Ehrengäste nicht entgehen: MdL Dr. Stefan Ebner, MdL Martin Behringer, Landrat Dr. Ronny Raith, 1. Bürgermeister und Schirmherr Walter Nirschl, Gauschützenmeisterin Helga Wölfl, Pater Paul Ostrowski, Diakon Albert Achatz, Bezirksböllerreferent Gottfried Schmieder, 2. Böllerschützenmeister Heinrich Aigner, Gauböllerreferent Dominik Koller, die Gau Ehrenmitglieder Josef Ertl, Michael Schweikl, Max Ruderer und Josef Rankl und zahlreiche Gemeinderäte.

Im wahrsten Sinne des Wortes den Startschuss für die Feierlichkeiten des Wochenendes gaben die Böllerschützen selbst und eröffneten auf dem Dorfplatz mit unüberhörbarem Krawall gehörig das Festprogramm. In ruhiger Atmosphäre verweilten die Dorfbewohner im Anschluss andächtig direkt vor der Dorfkapelle oder vor ihren Häusern zum Totengedenken. „Es ist mir eine besondere Ehre, dass ich euch hier begrüßen darf“, eröffnete Schirmherr und 1. Bürgermeister der Gemeinde Bischofsmais Walter Nirschl nach dem gemeinsamen Zug ins Festzelt das vielfältige Arrangement. „Ich gratuliere dem Schützenverein ganz herzlich. Es ist eine große Leistung, wir können stolz sein auf das, was wir geschaffen haben“, postulierte das Gründungsmitglied vor versammelter Menge. „Seiboldsried war schon immer ein Dorf, das zusammengehalten hat, das wünsch ich mir auch für die Zukunft“, lobte der Bewohner den Teamgeist seines Heimatdorfes. „Ich wünsche dem Verein auch weiterhin viel Erfolg, dass das Menschliche im Vordergrund steht, damit der Verein auch so bestehen kann, denn dann lebt der Verein“, überreichte er den Nachwuchs lobend eine Urkunde an den seit 2012 amtierenden 1. Schützenmeister Josef Kronschnabl. „Danke für deine zuverlässige Unterstützung“, freute sich der Verantwortliche prompt über die Würdigung vom Gemeindeoberhaupt.

„Ihr seid ein Verein, der zusammenhält. Ihr füllt das Schützenwesen mit Leidenschaft aus. Es wird gefeiert, dass man Brauchtum lebt, weitergibt und sich auch sportlich betätigt “, brachte es MdL Dr. Stefan Ebner eloquent sympathisch bei seiner Ansprache auf den Punkt. „Ihr tragt die Tradition weiter. Alles Gute für die nächsten 50 Jahre“, betonte er auch im Namen von Landrat Ronny Raith und überbrachte Glückwünsche von Landwirtschaftsminister Alois Rainer. Mit einem „Brettl mit Vereinswappen und Datum“ als ein individuelles Erinnerungspräsent in der Hand machte er die Bühne frei.

„Das ist ein Grund zum Feiern, ein Jubiläum, dass uns alle mit Stolz erfüllt“, verkündete Kronschnabl vorfreudig hochgestimmt. „Seit Gründung haben wir viele Herausforderungen gemeistert und viele unvergessliche Momente erlebt“, schwelgte er zu Recht glücklich auf die Erfolge in alten Erinnerungen. „Seitdem ist es der Mittelpunkt von unserem Dorf und das Resultat von großartiger Zusammenarbeit“, merkte der Passionierte in Hinblick auf das 2003 errichtete Schützenheim an.

„Jetzt kommen wir zu unserem wichtigsten Programmpunkt“, initiierte er die Ehrung der Vereinsmitglieder. Für ihr Engagement und ihre Leistung ausgezeichnet wurden: Schirmherr und Gründungsmitglied Walter Nirschl, Gründungsmitglied und Ehrenmitglied Anna Wagner, Gründungsmitglied und Ehrenschützenmeister Walter Wagner, Gründungsmitglied und Ehrenmitglied Alois Wurm, Gründungsmitglied Max König, Gründungsmitglied Ingrid Zaglauer, für 50 Jahre Mitgliedschaft Sieglinde Eder, Josef Geiger, Anneliese Geiger, Ehrenmitglied Robert sen. Kern, Xaver Kern, Hermann Kollinger, Max Kollinger, Hermann jun. Seidl, Christine Sigl, für 40 Jahre Mitgliedschaft Ewald Neumeier, Astrid Wagner, für 30 Jahre Mitgliedschaft Robert jun. Kern, Josef Falter, für 25  Jahre Mitgliedschaft Andreas Triendl, Birgit Neumeier, Ulrike Triendl, Irene Nirschl, für 10 Jahre Mitgliedschaft Bettina Kollmer, Martina Nirschl, Stefanie Kern, Nina Handlos, Martin Doriat, mit dem Gau-Ehrenzeichen Bronze Julia Triendl, Stefanie Kern, Stefanie Loibl, Martina Nirschl, Bettina Kollmer, Selina Schmid, Jasmin List, Jessica Nirschl, mit Ehrung in Anerkennung Sabine Ebner, Birgit Kronschnabl, Bettina Leitner, Christian Rankl, Michael sen. Triendl, Hermann Hupf, Manfred jun. Seidl, Gerda Fritz, Walter Nirschl, mit Gau-Ehrenzeichen Silber Florian Wurm, Maria Triendl, mit dem Protektorabzeichen Robert jun. Kern, als Fahnenabordnung Lisa Kronschnabl, Tina Kronschnabl, mit dem DSB Protektorabzeichen Ingrid Zaglauer, Maria Kern, Anneliese Geiger, Josef Geiger, Helga Kollmer, mit dem BSSB Böllerabzeichen in Silber Gründungsmitglied und Ehrenschützenmeister Walter Wagner, Ehrenmitglied Johann Zaglauer, Jörg Meuser und mit dem Bezirks-Böllerabzeichen in Silber Thomas Geiger, Manfred Göstl und 1. Schützenmeister Josef Kronschnabl.  

Akustische Knaller-Momente vom Feinsten bescherten die vielen Böllerschützen mit dem nur an besonderen Festtagen üblichem Schießen beim 3. Niederbayerischem Böllerschützentreffen. Mit Blick zum Arber stehend boten die Aktiven bei ihrem gleichzeitig abgefeuerten „Salutschuss“ den Schaulustigen auch ein optisches Highlight. Das Böllerschießen hat eine lange Tradition und ist von jeher Ausdruck der Hochachtung und Freude. Historisch wird in Bayern seit dem späten 15. Jahrhundert geböllert, um freudig zu salutieren. Auch böse Geister wollte man damit vertreiben und in einigen Regionen diente das Böllerschießen noch bis ins 20. Jahrhundert hinein als Warnung vor drohenden Gefahren.

Morgenstund hat sprichwörtlich Gold im Mund und die Seiboldsrieder Böllerschützen servierten am letzten Tag zur Frühstückszeit mit ihrem explosiven Weckruf gekonnt einen freudigen Guten-Morgen-Gruß der etwas lauteren Art. „Es ist ein Unterschied, ob ich etwas im Kopf habe oder im Herzen“, philosophierte Pater Paul Ostrowski lebendig bei seiner lebensnahen Predigt beim Festgottesdienst unter freiem Himmel. „Jesus ruft uns auf: Geh und handle genauso“, fokussierte er die elementare Nächstenliebe umrandet von unzähligen Vereinen und deren schmucken Vereinsfahnen. „Gott wendet sich zuerst uns zu, damit wir uns auch ihm in Liebe und Vertrauen zuwenden“, animierte der Geistliche die Gläubigen. Voller Vertrauen auf das göttliche Wohlwollen ertönten die Fürbitten „für alle Vereine, besonders für den Schützenverein und das Schützenwesen allgemein, damit Verantwortungsbewusstsein und Frieden gelebt und sich für den Erhalt eingesetzt wird“. Jedes schöne Fest geht einmal zu Ende und nach einem Zug der Vereine zum Festzelt und einem gemeinsamen Mittagessen klang das ansehnliche Vereinsfest mit einem Auftritt des Bischofsmaiser Kinderchores allmählich mit geselliger Gemütlichkeit aus.

Bilder von Waidlerfoto vom Jubiläum sind zu finden unter dem Link https://www.picdrop.com/waidlerfoto/Ua5x5Cyuhb